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Ratgeber

Hydrauliköl – Grundlagen, ISO VG und Auswahl

Was Hydrauliköle leisten, welche ISO VG-Viskosität passt und worauf Sie bei HLP, HVLP, HLPD & Co. achten sollten.

Hydrauliköl

Was ist Hydrauliköl?

Hydrauliköl ist das Arbeitsmedium in hydraulischen Systemen. Es überträgt Kraft, schmiert Pumpen und Ventile, führt Wärme ab und schützt vor Korrosion und Verschleiß. Einsatzgebiete sind u. a. Industrieanlagen, Pressen, Spritzgussmaschinen, Baumaschinen und Landmaschinen.

  • Druckübertragung mit definierten Reibwerten
  • Hervorragende Schmier- und Verschleißschutzleistung
  • Gute Luftabscheide- und Schaumeigenschaften
  • Thermische Stabilität und Oxidationsbeständigkeit

Kurz gefasst

Wählen Sie Viskosität und Typ stets nach Herstellerangabe – besonders bei mobilen Anlagen und breitem Temperaturbereich.

Viskosität: ISO VG & VI

Gängige Klassen: ISO VG 22, 32, 46, 68, 100. Der Viskositätsindex (VI) beschreibt das Temperaturverhalten.

Stationäre Anlagen

Häufig HLP 46/68 mit moderatem VI – konstante Temperaturen, robuste Additivierung.

Mobile Hydraulik

HVLP mit hohem VI für große Temperaturspreizungen und Kaltstartfähigkeit.

Sonderfälle

HLPD bei Wasser/Schmutz, Bio-Öle (HEES/HEPG) in sensiblen Bereichen, HF-Fluid bei Brandschutzanforderung.

Spezifikationen und Typen

Wichtige Normen und Klassifikationen:

  • DIN 51524: HL (Basis), HLP (AW/EP), HVLP (hoher VI), HLPD (Detergent/Dispersant)
  • ISO: ISO 11158 (HL, HM, HV, HG), Sauberkeit nach ISO 4406
  • OEM: z. B. Bosch Rexroth, Denison HF-0/HF-1/HF-2, Eaton Vickers
  • Brandschutz-/Biofluids: HF (HFA/HFB/HFC/HFD), HEES/HEPG (biologisch abbaubar)

Zinkhaltige AW-Additive bieten starken Verschleißschutz; zinkfreie Formulierungen werden bei empfindlichen Additivsystemen oder Umweltauflagen eingesetzt.

Praxis-Tipp

Dokumentieren Sie Freigaben und Filterfeinheiten je Anlage. So vermeiden Sie Vermischungen und verkürzen Stillstandszeiten.

Ölpflege-Beratung

Wartung, Ölpflege und Monitoring

  • Sauberkeit: ISO 4406 Zielklasse gemäß OEM; Partikelzählung regelmäßig prüfen.
  • Wassergehalt: Niedrig halten (Demulgierbarkeit beachten); ggf. Vakuumentwässerung.
  • Filterung: Passende Feinheit und Beta-Werte; Bypass-/Offline-Filter erwägen.
  • Ölanalysen: Viskosität, TAN, Oxidation, Additivzustand, Verschleißmetalle.
  • Luft/Schaum: Luftabscheidevermögen und Schaumminderung im Blick behalten.

Häufige Fehler vermeiden

  • Falsche ISO VG/Viskosität
  • HLPD ohne Notwendigkeit (erhöhte Lösungsfähigkeit)
  • Vermischung zinkhaltig/zinkfrei ohne Freigabe
  • Unzureichende Filtration/Ölpflege

Häufige Fragen zu Hydrauliköl

Schnelle Antworten für Betreiber und Instandhaltung.

HLP oder HVLP – was ist der Unterschied?
HVLP besitzt einen deutlich höheren Viskositätsindex (VI) für bessere Kaltstarteigenschaften und stabilere Viskosität über den Temperaturbereich – ideal für mobile Hydraulik.
Wann brauche ich HLPD?
Bei systembedingtem Wassereintrag oder Schmutz, z. B. in Baumaschinen. Die Detergent-/Dispersant-Additive halten Verunreinigungen in Schwebe.
Zinkhaltig oder zinkfrei?
Zinkhaltig bietet starken AW-Schutz, zinkfrei ist oft OEM-Vorgabe oder umweltbegründet. Immer OEM-Freigaben beachten.

Sie suchen das passende Hydrauliköl?

Wir unterstützen bei Auswahl, Ölpflege und Freigaben – für effiziente, langlebige Systeme.

+49 (0) 2306 91 29 380
info@gtl-gmbh.eu
Rheinpromenade 4a, 40789 Monheim am Rhein